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Reizdarmsyndrom (RDS) - Symptome, Ursachen und Behandlung

Der Darm eines Menschen mit Reizdarmsyndrom (RDS) ist sehr sensibel und reagiert auf verschiedene Reize, wie Nahrungsmittel, sorgenvolle Gedanken oder stressige Situationen. Bei RDS liegt keine krankhafte Darmveränderung vor. Da es sich um ein Syndrom handelt, treten gleichzeitig mehrere Symptome auf.

Jeder fünfte leidet mittlerweile unter dem Reizdarmsyndrom, wobei es mehr Frauen als Männer trifft. Je nach Ausprägung der Symptome führt das RDS zu einer enormen Reduzierung der Lebensqualität.
Reizdarmsyndrom Symptome

Bauchschmerzen
Völlegefühl
Durchfall
Verstopfung
Blähbauch
Übelkeit


Desweiteren stehen oftmals folgende Anzeichen mit dem RDS in Zusammenhang:

Sodbrennen
Schluckprobleme
Kopfschmerzen
Harndrang
Müdigkeit
Menstruationsbeschwerden
Rückenschmerzen
Depressionen
Libidoverlust
Schmerzen beim Geschlechtesverkehr

Die Symptome bestehen tagsüber, aber nicht nachts während des Schlafes. Die Beschwerden sind normalerweise harmlos, auch wenn sie die Lebensqualität reduzieren. Die meisten Menschen mit Reizdarmsyndrom leiden nur in stressigen Situationen unter den Symptomen. Andere haben ständig die Beschwerden.


Diagnose und Ursachen

Bei der Diagnose werden Untersuchungen durchgeführt, um andere Krankheiten auszuschließen. Der Darm eines Menschen mit Reizdarmsyndrom sieht normal und gesund aus. Deshalb können auch keine spezifischen Tests durchgeführt werden.

Zu den genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms ist noch nichts bekannt. Es wird damit erklärt, dass der Darm auf bestimmte Reize überreagiert und der Austausch von Informationen zwischen Darm und Gehirn gestört ist. Stress, Ärger, Sorgen, Allergien, Nahrungsunverträglichkeiten und ungesunde Ernährungsweise lösen das Reizdarmsyndrom aus oder verschlimmern die Symptome.
Auslösende Faktoren beim Reizdarmsyndrom

Blähungen - Bei Blähungen werden die Eingeweide von den Gasen gedehnt. Dadurch kommt es zu Krämpfen oder Schmerzen. Schnelles Essen oder Kaugummi kauen kann ebenfalls zum Luftschlucken führen, wodurch Blähungen ausgelöst werden.
Große Portionen essen - Größere Portionen werden von einem Menschen mit Reizdarmsyndrom nur schwer verstoffwechselt. Die Absorption von Wasser und Nährstoffen ist bei zu großen Mengen an Nahrung im Verdauungstrakt gestört.
Spezielle Nahrungsmittel - Die Symptome werden oftmals verschlimmert, wenn Betroffene scharfe oder frittierte Speisen zu sich nehmen. Ebenfalls wirken sich Schokolade, Milchprodukte und Süßstoffe negativ auf die Symptome aus.
Getränke - Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke und Alkohol werden von Menschen mit Reizdarmsyndromm nur schlecht vertragen.
Stress - Stress, Sorgen und Ärger verschlimmern in der Regel die Symptome. Die Nervenzellen des Darms kommunizieren mit dem Gehirn. Man geht davon aus, dass diese Kommunikation beim Reizdarmsyndrom gestört ist. Deshalb reagieren Menschen mit RDS überempfindlich auf emotionale Belastungen. Vor allem wenn die Konflikte nicht verarbeitet wurden (Sinnbildlich: Die Konflikte konnten nicht verdaut werden), werden die Symptome stärker.
Rauchen - Nikotin führt oftmals zu einer Symptomverstärkung.
Arzneimittel - Manche Medikamente verstärken die Symptome.

Maßnahmen und Behandlung des Reizdarmsyndroms

Eine spezielle Therapie beim Reizdarmsyndrom gibt es nicht, da die Ursachen nicht eindeutig sind und die Symptome sehr unterschiedlich verlaufen oder sich im Laufe der Zeit verändern können. Bei der Behandlung und den Maßnahmen geht es um eine Linderung der Beschwerden und eine Optimierung der Lebensqualität.
Mittel gegen Schmerzen und Krämpfe

Es gibt einige Heilpflanzen, die Krämpfe im Bauchraum lindern. Dazu gehören unter anderem Anis, Fenchel, Kümmel und Pfefferminz, die als Tee zu sich genommen werden können. Krampflösende Mittel sind beispielsweise Trospiumchlorid oder Butylscopolamin. Bei Schmerzen können Schmerzmittel eingenommen werden, allerdings sollte dies keine langfristige Lösung darstellen.
Mittel gegen Durchfall, Verstopfung oder Blähungen

Da es bei der Behandlung vom Reizdarmsyndrom um die Symptomlinderung geht, können Hausmittel bei Durchfall, Verstopfung oder Blähungen hilfreich sein. Ebenso helfen Arzneimittel, die in der Apotheke erhältlich sind.
Symbioflor

Symbioflor wird zur Behandlung von Magen-Darmstörungen und vom Reizdarmsyndrom eingesetzt. Beim Reizdarmsyndrom reduzieren sich Laktobazillen, zum Beispiel E. coli, die für eine gesunde Darmflora notwendig sind. In Symbioflor ist E.coli enthalten, welches ein natürliches Darmbakterium ist.
Ernährung beim Reizdarmsyndrom

Ein Arzt sollte feststellen, ob eine Nahrungsunverträglichkeit vorliegt, wie beispielsweise eine Laktose-Intoleranz oder eine Fruktose-Intoleranz. Grundsätzlich sollten oben aufgeführte Nahrungsmittel und Getränke gemieden werden. Eine ballaststoffreiche Ernährung wirkt sich positiv auf das Reizdarmsyndrom aus. Zudem sollten kleinere Portionen gegessen werden und der Betroffene sollte sich Zeit für seine Mahlzeiten nehmen, damit das Luftschlucken verhindert wird. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von rund drei Liter täglich unterstützt die Darmfunktion. Bei den meisten Betroffenen besteht ein Mangel an Nährstoffen. Deshalb ist es empfehlenswert, hochwertige Nahrungsergänzungen zuzuführen.
Bewegung

Regelmäßige Bewegung unterstützt die Darmfunktionen. Vor allem bei Betroffenen, die unter Verstopfung leiden, helfen Sportarten wie Joggen oder Walken.
Entspannungstechniken

Menschen mit Reizdarmsyndrom fällt es in der Regel schwer, sich zu entspannen. Deshalb hilft das Erlernen von Entspannungsmethoden wie Yoga, autogenes Training, progressive Muskelentspannung nach Jacobsen oder Meditation.
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