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Schizophrenie - Ursachen, Symptome und Behandlung

Schizophrenie bedeutet wörtlich übersetzt "Spaltungsirresein” und hat nichts mit einer gespaltenen Persönlichkeit zu tun, wie häufig angenommen wird. Betroffene leiden unter Realitätsverlust und unter auditiven Halluzinationen.

Bei Schizophrenie handelt es sich um die schwerste und häufigste Form einer psychotischen Erkrankung, wobei sich Wahrnehmung, Verhalten und Gedanken verändern. Die Betroffenen können zeitweise nicht mehr zwischen Vorstellung und Realität unterscheiden.


Schizophrenie kommt fast genauso häufig vor, wie chronisches Rheuma. So erkranken in Deutschland jährlich etwa acht Tausend Menschen an dieser Psychose. Das bedeutet, dass von hundert Menschen einer an Schizophrenie erkrankt. Bei Frauen liegt das Erkrankungsalter zwischen dem 25sten und 30sten Lebensjahr und bei Männern zwischen dem 20sten und 25sten Lebensjahr. Der Verlauf ist unterschiedlich: Es kann zur einmaligen oder zur chronischen Krankheit kommen.
Ursachen

Die genauen Ursachen für Schizophrenie sind nicht bekannt. Man geht davon aus, dass mehrere Faktoren zusammenwirken müssen, um eine Schizophrenie zu verursachen:

Erbliche Veranlagung
Biologisch bedingte Faktoren
Gehirnerkrankungen oder Gehirnschädigungen aufgrund Alkohol- oder Drogenmissbrauch.
Komplikationen bei oder nach der Geburt und damit einhergehende gestörte Gehirnentwicklung.
Psychische Belastung

Zu den Risikofaktoren gehören Missbrauch von Cannabis, Stadtleben mit ständiger Reizüberflutung und Migration.
Symptome

Die Symptome bei der Schizophrenie sind unterschiedlich und verändern sich oftmals im Verlauf der Erkrankung. Zu den frühen Anzeichen zählen:

Unruhe
Nervosität
Konzentrationsprobleme
Reizbarkeit
Schlafstörungen
Gedrückte Stimmungslage
Grübeln

Die Betroffenen vernachlässigen häufig ihr persönliches Erscheinungsbild. Da diese Symptome auch auf andere Krankheiten zutreffen können, sind nur erfahrene Spezialisten in der Lage, eine Schizophrenie im Anfangsstadium erkennen.

In einer akuten Phase treten folgende Symptome auf:

Akustische Halluzinationen
Verfolgungswahn
Depressive Stimmungslage
Hohe innere Erregung
Starke Antriebslosigkeit

Die Betroffenen sind davon überzeugt, ihnen seien Gedanken eingegeben worden oder ihnen würde man Gedanken aus dem Kopf ziehen. Das Ich-Erlebnis ist gestört und das Denken erfolgt ohne Logik und ohne innere Zusammenhänge.

Im Grunde können durch eine Schizophrenie sämtliche psychische Aufgaben verändert werden. Zu den Grundbeschwerden, die unmittelbar von der Erkrankung verursacht werden, gehören folgende Störungen:

Denk- und Sprechstörungen (Zusammenhanglose und unlogische Gedanken und Worte)
Die Stimmung passt nicht zur Situation
Gegensätzliche Emotionen werden gleichzeitig empfunden (z.B. Lachen und Weinen)
Autismus (Betroffene befinden sich immer mehr in ihrer eigenen Welt)
Bewegungsstörungen

Schizophrene leiden häufig unter Wahnvorstellungen. Dann sind sie fest davon überzeugt, verfolgt zu werden oder dass man sich gegen sie verschworen hat. Den Betroffenen ist es nicht möglich zu verstehen, dass sie sich täuschen. Ebenso hören sie Stimmen, Geräusche oder riechen giftige Stoffe, die das Umfeld nicht hört oder riecht. Oft empfinden sie ihre eigenen Gedanken als fremd und manchmal glauben sie, dass jemand ihre Gedanken wegzieht.

Schizophrenie verläuft entweder akut oder schleichend. Beim schleichenden Prozess ziehen sich die Betroffenen immer mehr zurück und isolieren sich von Freunden und Familie. Zudem lässt jegliches Interesse nach. Um ihre Hobbys kümmern sie sich nicht mehr und auch die Arbeit wird vernachlässigt.

Etwa die Hälfte der Betroffenen erleben wellenförmig auftretende akute Phasen und die Zeit zwischen diesen Phasen bleibt beschwerdefrei. Allerdings kommt es meistens zu starken Persönlichkeitsstörungen, da die akuten Phasen als sehr bedrohlich empfunden werden und nur schwer verarbeitet werden können.
Medikamente und Behandlung

Die Behandlung ist in der Regel eine Kombination aus kognitiver Verhaltenstherapie und Medikamenten. Mit Hilfe eines Verhaltenstherapeuten lernen die Betroffenen, ihre Krankheit zu akzeptieren und Verständnis für die Erkrankung aufzubringen. Zudem werden Gefühle wie Hilflosigkeit oder Angst reduziert. Das Ziel der Therapie ist zudem, das Rückfallrisiko zu verringern. Außerdem werden soziale Kompetenzen gestärkt.

Die medikamentöse Behandlung geschieht mit Neuroleptika. Diese Arzneimittel beeinflussen die Informationsübertragung im Gehirn. Neuroleptika reduzieren die Symptome in akuten Phasen und in vielen Fällen werden die Beschwerden sogar beseitigt.

In die Behandlung sollten Angehörige miteinbezogen werden, um das Verständnis für Schizophrenie und ihr Beschwerdebild zu verbessern.
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