MagendarmgrippeMagendarmgrippe

Wie wirken sich psychische Probleme auf den Magen Darm Trakt aus?

Sprichworte wie "Das schlägt mir auf den Magen” sind nicht ohne Grund im deutschen Sprachgebrauch existent. Es gibt durchaus einen starken Zusammenhang zwischen Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt und der psychischen Verfassung.

Menschen, die unter Depressionen leiden, unter starkem Stress stehen oder von Panikattacken und Angststörungen betroffen sind, klagen besonders häufig über Beschwerden im Magen-Darm-Trakt. Die Symptome sind vielfältig. Sie reichen von plötzlichem Durchfall über Verstopfungen und starke Blähungen bis hin zu krampfartigen Schmerzen und sogar Druckempfindlichkeit.
Der Magen-Darm-Trakt verfügt über ein eigenes Nervensystem


Rund 100 Millionen Nervenzellen bilden ein eigenständiges Nervensystem im Magen-Darm-Trakt: Das enterische Nervensystem. Hier werden Botenstoffe und Hormone freigesetzt, die zusammen mit diversen Sekreten sämtliche Verdauungsvorgänge regulieren. Das Interessante daran ist, dass hier die gleichen Nervenbotenstoffe produziert werden wie im Gehirn und dass dieses mit dem enteralen Nervensystem in einem engen Zusammenhang steht. Das Gehirn sendet Signale an den Magen-Darm-Trakt. Bei psychischen Belastungen werden ausschließlich negative Signale ausgesendet. Das enterale Nervensystem im Magen-Darm-Trakt reagiert auf diese Signale und produziert entsprechende Botenstoffe und Hormone.

Dopamin und Serotonin


Bei psychischen Belastungen produziert das enterale Nervensystem unter anderem Dopamin, welches anregend wirkt und Serotonin, welches die Vorgänge im Magen-Darm-Trakt eher hemmt. Die Symptome können dann entweder akuter Durchfall sein - oder auch Verstopfung und Völlegefühl. Menschen, die unter starken Depressionen leiden, klagen auffällig oft über Verstopfung, Völlegefühl, Blähungen und krampfartige Schmerzen im Oberbauch. Menschen hingegen, die unter großem, emotionalen Stress stehen, hervorgerufen durch Angst oder heftigen, seelischen Schmerz, klagen häufig über Durchfall, Blähungen und starke Magenschmerzen.

Funktionelle Oberbauchbeschwerden und Reizmagen

Sehr viele Menschen reagieren bei psychologischen Problemen mit sogenannten funktionellen Oberbauchbeschwerden: Appetitlosigkeit, aber auch Übelkeit und Erbrechen, Magenschmerzen, Völlegefühl oder Sodbrennen. Wer häufig unter Anspannung steht und regelmäßig Angstgefühle bekämpfen muss, spürt die Angst sogar im Bauch. Das "flaue Gefühl im Magen” kennt wohl jeder, der sich schon einmal vor etwas gefürchtet hat. Das Ärzten inzwischen hinlänglich bekannte Reizmagensyndrom (RDS) ist sehr typisch in seinen Symptomen und tritt vorwiegend bei Patienten auf, die unter Depressionen oder Angststörungen leiden: Die Magen- und Darmbeschwerden treten wie Blähungen, Durchfall, Völlegefühl und Magenschmerzen immer dann auf, wenn der Mensch unter emotionalem Stress steht, aufgeregt ist oder Angst empfindet.
Magenschleimhautentzündung und Magengeschwüre


Eine Magenschleimhautentzündung äußert sich durch ein Brennen im Magen, permanentes Druck- und Völlegefühl, Übelkeit bis hin zu krampfartigen Schmerzen im Oberbauch. Wenn äußere Einflüsse wie falsche Ernährung oder Nebenwirkungen durch Medikamente als Ursache ausgeschlossen werden können, fragen Ärzte in der Regel nach der aktuellen psychischen Situation. Stress, seelisches Leid oder auch Angststörungen können eine Magenschleimhautentzündung durch die Ausschüttung von Stresshormonen verursachen. Diese verengen die kleinen Arterien in der Schleimhaut des Magens. Die Folge ist eine mangelhafte Durchblutung der Magenschleimhaut. Bei hohen psychischen Belastungen ist die mangelhafte Durchblutung der Magenschleimhaut quasi ein Dauerzustand und die Folge ist eine Entzündung. Damit diese nicht chronisch wird, verordnen Ärzte in der Regel absolute Ruhe und jegliche Vermeidung von Stress und Aufregung. Die Seele muss sich erholen. Bei regelmäßigen Magenschleimhautentzündungen, die sich unter Umständen sogar zu einem Magengeschwür entwickeln können, raten Ärzte nicht selten zu einer Kur oder einer Psychotherapie.
zurück zu: