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Demenz - Ursachen, Symptome und Behandlung

Demenz ist der Oberbegriff für unterschiedliche Krankheiten, in deren Verlauf die geistige Leistungsfähigkeit verfällt und sich die Persönlichkeit verändert. Zudem lassen das Denkvermögen und das Gedächtnis nach.

Im Alter erhöht sich das Risiko für eine Demenzerkrankung. Bei den 65- bis 69-Jährigen sind rund zwei Prozent von Demenz betroffen, während bei über 90-Jährigen mehr als dreißig Prozent dement sind. Dabei erkranken Frauen häufiger als Männer an Demenz. In Deutschland gibt es jedes Jahr zirka 250 000 neue Demenz-Kranke. Man schätzt, dass sich die Zahl bis 2050 verdoppeln wird. Der Grund für den Anstieg an Dementen ist der steigende Anteil der Gesamtbevölkerung an alten Menschen.
Ursachen


Es gibt verschiedene Ursachen von Demenz, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste Ursache ist.
Alzheimer-Krankheit

Bei der Alzheimer-Krankheit - auch Morbus Alzheimer genannt - handelt es sich um eine hirnorganische Erkrankung, die in der Regel ältere Menschen betrifft. Bei dieser Krankheit lagert sich Eiweiß auf den Nervenzellen und deren Verbindungsstellen (Synapsen) ab. Im Verlauf der Erkrankung bricht das Netzwerk der Nervenzellen zusammen, die Nervenzellen sterben ab und dadurch lässt das Gedächtnis und die Orientierung nach. Betroffene leiden unter Sprachstörungen und Störungen der Urteils- und Denkfähigkeit. Zudem verändert sich die Persönlichkeit der an Alzheimer erkrankten Personen. Die Störungen sind individuell verschieden stark ausgeprägt. Im Verlauf von Morbus Alzheimer nehmen diese Störungen zu, sodass die Betroffenen ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen können.
Frontotemporale Demenz

Diese Erkrankung tritt häufig auch bei jüngeren Menschen auf, sodass schon 20-Jährige betroffen sein können. Meistens betrifft es Menschen zwischen dem 50sten und 60sten Lebensjahr. Bei dieser Krankheit beginnt der Abbau der Nervenzellen im Frontotemporal-Lappen (Schläfen und Stirn). Dieser Gehirnbereich ist unter anderem für das Sozialverhalten und Emotionen verantwortlich. Somit verändert sich am Anfang der Frontotemporalen Demenz die Persönlichkeit und das zwischenmenschliche Verhalten. Häufig fallen die Betroffenen durch Taktlosigkeit, Aggressivität und Teilnahmslosigkeit auf. Im weiteren Verlauf kommt es zu Sprachstörungen und den Betroffenen fehlt das Bedürfnis sich mitzuteilen. Das Gedächtnis lässt nach, jedoch nicht im dem Ausmaß wie bei der Alzheimer-Krankheit.
Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz - auch Lewy-Body-Demenz genannt - ist nur sehr schwer von der Alzheimer-Krankheit zu unterscheiden. Typische Kennzeichen dieser Erkrankung sind leichte Symptome von Parkinson (zittrige Hände, Bewegungssteifheit), visuelle Halluzinationen und Schwankungen der Aufmerksamkeit und der geistigen Leistung. Die Betroffenen stürzen häufig oder sind kurze Zeit bewusstlos.
Vaskuläre Demenz

Aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn sterben bei der vaskulären Demenz nach und nach Nervenzellen ab. Je stärker die Durchblutungsstörungen sind, desto ausgeprägter ist die Demenz. Auch diese Erkrankung ist nur schwer von der Alzheimer-Krankheit zu unterscheiden. Der Verlauf beginnt eher schleichend und nimmt allmählich zu. Jedoch stehen bei der vaskulären Demenz andere Symptome im Vordergrund: Denkprobleme, labile Stimmungslage und Verlangsamung. Menschen mit hohem Blutdruck, Diabetes mellitus, hohem Cholesterinspiegel, Herzkrankheiten oder Übergewicht tragen ein höheres Risiko an der vaskulären Demenz zu erkranken. Ebenso gehören Rauchen und Bewegungsmangel zu den Risikofaktoren.
Korsakow-Syndrom

Die auch als amnestisches Syndrom bezeichnete Erkrankung erfolgt häufig aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums oder bei schweren Kopfverletzungen. Die am Korsakow-Syndrom erkrankten Menschen verlieren ihre Merkfähigkeit. Neue Informationen können nicht mehr abgespeichert werden. Die Betroffenen versuchen oftmals ihre Gedächtnislücken mit Geschichten zu füllen, die frei erfunden sind. Diese Tendenz wird als Konfabulation bezeichnet und geschieht unbewusst. Es handelt sich demnach nicht um eine bewusste Lüge oder Täuschung. Die betroffene Hirnregion ist ebenso für die Emotionsregulierung verantwortlich. Die veränderte Emotionalität äußert sich durch eine unangemessene Heiterkeit oder eine Distanzlosigkeit. Im weiteren Verlauf sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, ihren Alltag eigenständig zu bewältigen.
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine Demenz mit sehr schnellem Fortschritt (zwischen sechs und zwölf Monaten). Begleitet wird die Erkrankung von ausgeprägten Störungen des Gleichgewichts und der Koordination und unwillkürlichen Muskelzuckungen. Man redet bei der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit von einer menschlichen Form von BSE (Rinderwahnsinn). Diese Erkrankung kommt in Deutschland nur selten vor. Es gibt jährlich rund achtzig Fälle.
Morbus Parkinson

Diese Krankheit verläuft schleichend und langsam über Jahre. Zu Beginn sind die Betroffenen komplett orientiert und bei geistiger Klarheit. Die Hauptsymptome dieser Erkrankung sind die verlangsamten Bewegungsabläufe, eine gestörte Feinmotorik und eine ausdruckslose, starre Mimik. Bei den meisten Erkrankten kommt das charakteristische Zittern hinzu und bei etwa einem Drittel bildet sich im späteren Stadium eine Demenz aus.

Weitere Ursachen für Demenz sind Alkoholismus, Stoffwechselstörungen und Nährstoffmängel (besonders ein Mangel an Vitamin B12). Ebenso können Gehirntumore eine Demenz verursachen.
Symptome

Das Hauptsymptom und gleichzeitig das erste Anzeichen einer Demenz ist das nachlassende Kurzzeitgedächtnis. Im Frühstadium treten folgende, weitere Symptome auf:

Nachlassende Konzentrationsfähigkeit
Abnehmende Denkleistung
Sprachstörungen
Vergesslichkeit
Depression
Komplexe Abläufe können nur noch schwer geplant oder organisiert werden
Orientierungslosigkeit
Begrenztes Urteilsvermögen
Antriebslosigkeit

Zudem verändert sich die Persönlichkeit des Betroffenen.

Im weiteren Verlauf treten die Symptome in stärkerer Form auf. Im Endstadium sind die Betroffenen bettlägerig und häufig verstummen sie komplett.
Medikamente und Behandlung

Bei den meisten Demenzkrankheiten lässt sich mittels Medikamenten der Abbau des Hirns bremsen. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Zudem zielt eine Therapie darauf ab, den Alltag so lange wie möglich eigenständig bewältigen zu können. Zum Beispiel wird eine feste Tagesstruktur aufgebaut und die Hirnleistung trainiert. Eine Demenz-Therapie wird ein spezialisierten Einrichtungen (beispielsweise in Tageskliniken) durchgeführt.

Zu der Therapie werden Medikamente eingesetzt, mit von der Ursache abhängigen unterschiedlichen Wirkstoffen.

Zum Beispiel werden im frühen und mittleren Stadium bei der vaskulären Demenz, bei der Alzheimer-Krankheit und bei der Lewy-Körperchen-Demenz sogenannte Acetylcholinesterase-Hemmer verwendet. Dieses Medikament optimiert den Austausch von Signalen der Nervenzellen. Gute Erfolge können mit NMDA-Antagonisten bei einer schweren oder mittelschweren Alzheimer-Demenz erzielt werden.

Zudem werden oftmals Arzneimittel gegen die Begleitsymptome einer Demenz notwendig, beispielsweise gegen Depressionen, innere Unruhe oder Schlafstörungen.
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