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Durchfall

Diarrhoe ist die Infektionskrankheit, die weltweit am häufigsten vorkommt. Diarrhoe ist allerdings keine eigenständige Erkrankung. Durchfall ist ein Symptom für eine Krankheit. Von Diarrhoe wird dann gesprochen, wenn mehr als drei tägliche Stuhlentleerungen erfolgen, die Menge des Stuhls deutlich mehr als sonst ist und wenn der Stuhl eine sehr weiche oder flüssige Konsistenz zeigt.

Ursachen für Durchfall

Durchfall wird meistens durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien ausgelöst. In seltenen Fällen sind Einzeller die Verursacher einer Diarrhoe. Ebenso können Nahrungsmittel Bakteriengifte enthalten, die zu Durchfall führen. Auch bei Stress oder Nervosität kann es zum Durchfall kommen. In der Regel verläuft eine akute Diarrhoe harmlos ab und die Beschwerden lassen nach wenigen Tagen nach. Anders bei chronischer Diarrhoe, die teilweise mehrere Wochen anhalten kann.
Ursachen für eine chronische Diarrhoe

Reizdarm
chronische Infektionen
chronisch entzündliche Darmkrankheiten
Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel
Nahrungsmittelintoleranz
Glutenunverträglichkeit
Missbrauch von Abführmitteln
übermäßiger Konsum von Zucker, Kaffee oder Alkohol
Stoffwechselerkrankungen
Verdauungsstörungen bei Pankreasinsuffizienz
Darmkrebs
Magenkrebs

Anzeichen für gefährliche Durchfälle


Bei folgenden Anzeichen sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden:

Wenn der Durchfall länger als vierzehn Tage anhält
Wenn der Durchfall von starken Bauchkrämpfen, hohem Fieber, enormer Schwäche, Benommenheit oder Schwindel begleitet wird
Wenn Anzeichen für eine Austrocknung vorliegen (beispielsweise dunkler Urin)
Wenn nicht genügend Flüssigkeit zu sich genommen werden kann
Wenn Teerstuhl (sehr dunkler Stuhl) vorliegt
Wenn sich Blut, Eiter oder Schleim im Stuhl befindet
Wenn es zu unkontrolliertem Stuhlabgang kommt

Ebenso sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn der Durchfall nach einer Antibiotika-Einnahme anfing oder es nach einem Aufenthalt in fernen Ländern zu Durchfall kommt.
Behandlung von Diarrhoe

Die akute Form von Diarrhoe lässt sich meistens gut mit verschiedenen Hausmitteln auskurieren. Wichtig ist vor allem der Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts. Besonders für ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder kann ein starker Verlust von Flüssigkeit gefährlich werden. Neben dem Trinken von stillem Wasser oder Tee können Elektrolytpulver helfen, die in der Apotheke erhältlich sind. Manchmal sind Infusionen notwendig. Bei kolikartigen Bauchschmerzen werden krampflösende Arzneimittel verabreicht.

Die Einnahme eines Probiotikums wirkt sich positiv auf Durchfall aus und kann ebenso vorbeugend bei der Einnahme eines Antibiotikums eingenommen werden. Dem Darm werden Mikroorganismen zugeführt, die für eine gesunde Darmflora sorgen.

Bei schwerem Durchfall oder wenn gefährliche Bakterien die Verursacher von Diarrhoe sind, wird der Arzt ein Antibiotikum einsetzen.

Bei der chronischen Diarrhoe erfolgt eine Behandlung der Krankheit, die den Durchfall auslöst.
Ernährung bei Durchfall

Die Ernährung bei Durchfall besteht aus leicht verdaulichen Speisen. In der Anfangsphase werden ausschließlich entfettete Brühen (z.B. Hühnerbrühe verdünnen), Haferschleim, Reisschleim oder Zwieback gegessen. Lässt der Durchfall nach, kann der Speiseplan durch andere Nahrungsmittel erweitert werden: Bananen, geriebener Apfel, Kartoffelbrei, Möhrensuppe. Nach dem Durchfall wird sich zunächst mit einer leichten Vollkost ernährt, sodass sich der Darm langsam erholen kann.

Folgende Lebensmittel sind bei Durchfall zu meiden:

Rohkost
rohes Obst
blähende Lebensmittel (Kohl, Zwiebeln, Hülsenfrüchte)
scharfe Gewürze
fetthaltige Nahrungsmittel
Vollkornprodukte
Milchprodukte
Alkohol
Kaffee

Zudem dürfen die Speisen weder zu kalt noch zu heiß sein.
Hausmittel bei Durchfall

Akuter und leichter Durchfall lässt sich oftmals selbst behandeln. Dazu bieten sich verschiedene und bewährte Hausmittel an:

Äpfel enthalten Pektin. Dieser Wirkstoff sorgt für einen Schutzfilm der Darmwand und dickt den Stuhl ein. Für das Hausmittel werden Äpfel mit Schale gerieben, nachdem der Apfelkern entfernt wurde. Dieser Apfelbrei kann mehrmals täglich gegessen werden.
Pektin ist ebenfalls in Karotten enthalten und daraus lässt sich eine Suppe gegen Durchfall herstellen: Möhren in Stücke schneiden und in Wasser kochen. Anschließend werden die Karotten püriert, sodass eine leicht cremige Suppe entsteht. Die Karottensuppe wird mit Salz abgeschmeckt.
Auch ein Getränk mit Heilerde hilft gegen Durchfall: Zwei Teelöffel Heilerde in einem Glas Tee oder Wasser verrühren und schluckweise trinken. Die Heilerde kann auch direkt eingenommen werden. Man lässt sie im Mund, bis sie durch den Speichel zu Brei geworden ist. Dieser Brei wird hinuntergeschluckt.

Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit. Deshalb sollte viel Tee oder Wasser getrunken werden. Bei Wasser ist darauf zu achten, Mineralwasser ohne Kohlensäure zu trinken. Merke: Bei Durchfall wird kohlensäurehaltiges Wasser vom Darm schlecht vertragen, so die Experten von Mittelgegen.net.

Bei Tee bietet sich vor allem Heidelbeertee an, der unbedingt mit getrockneten Heidelbeeren zubereitet werden sollte! Frische Beeren lösen Durchfall aus! Von den getrockneten Heidelbeeren werden zwei Teelöffel mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee sollte zehn Minuten ziehen, bevor er schluckweise getrunken wird.

Weitere Teesorten bei Durchfall sind:

Tee aus Kümmel, Anis und Fenchel
Kamillentee
Brombeerblättertee

Hinweis: Sollte der Durchfall von Fieber begleitet werden, länger als drei Tage anhalten und/ oder Blut im Stuhl zu sehen sein, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen!
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